Untersuchungen zum Einsatz von LORAN-C im Vermessungswesen


Inhalt

Inhaltsverzeichnis der Diplomarbeit


Schlagwörter

DLORAN-C, EGNOS, Eurofix, Galileo, GPS, Lagenetz, LORAN-C, SAPOS


Kurzzusammenfassung

Ein halbes Jahrhundert alt und scheinbar von moderneren Technologien überholt, gehört LORAN-C, das terrestrische Hyperbelnavigationsverfahren, längst nicht zum alten Eisen. Im Gegenteil, je umfassender und tiefgreifender das Satellitenpositionierungssystem GPS in nahezu allen Bereichen Anwender findet, die von Positionsinformationen abhängen, desto augenscheinlicher wird der Bedarf an einem unabhängigen, redundanten System. Mit seinen zu Satellitennavigationssystemen komplementären Ausbreitungseigenschaften ergänzt LORAN-C optimal eben jene Systeme, ist in vielen Teilen der Welt verfügbar und bietet zudem mit Eurofix gleichzeitig einen weitreichenden Datenübertragungsdienst.
Unter Berücksichtigung von EGNOS, dem europäischen Erweiterungsdienst zu GPS und dessen russischen Pendant GLONASS, als Schritt in Richtung des europäischen Beitrages Galileo zu einem globalen Satellitennavigationssystem, waren grundsätzliche und geodätische Aspekte von LORAN-C zu erörtern.
LORAN-C in der Geodäsie - im Bereich Geographischer Informationssysteme - anzuwenden, ist eine recht neue Idee. Das Steigern der bei der Systemplanung spezifizierten 463 m (1/4 Seemeile) Genauigkeit auf GIS-Anforderungen von 1 - 3 m stellt eine beachtliche Herausforderung dar.
Das Prinzip von LORAN-C, seine Signalstruktur und Systemcharakteristik wurden zusammengetragen und beschrieben. Auf die Problematik der Ausbreitungsmodelle wurde eingegangen und Ansätze zu Verbesserungen auf der Basis verfügbarer Infrastruktur (SAPOS-Referenznetz) wurden aufgezeigt.
Konzipiert als Navigationssystem für die Schiffahrt, deckt LORAN-C das zentral auf dem Kontinent gelegene Deutschland schlecht ab. Untersucht wurde in simulierten Netzausgleichungen die erreichbare Lagegenauigkeit in Deutschland. Neue Stationen wurden vorgeschlagen, um die Netzkonfiguration zu verbessern und die Genauigkeit zu erhöhen. EGNOS-Satelliten wurden als zusätzliche Signalquelle einbezogen, um die Leistungsfähigkeit weiter zu erhöhen.
LORAN-C besitzt durchaus das Potential, GIS-Anforderungen zu erfüllen, jedoch sind die Fähigkeiten des Systems noch zu verifizieren und ggf. durch geeignete Maßnahmen anzupassen. Der Ausbau des Sendernetzes in Mitteleuropa ist zwingend notwendig, vor allem um Verkehrsanwendungen flächendeckend zu bedienen. Davon werden geodätische Anwendungen in Deutschland erheblich profitieren können.